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Wolfgang Niedecken & das Bundesjazzorchester

Mike Herting – Leitung
Wolfgang Niedecken © caution
Mike Herting © Mark-Steffen Göwecke
Gemeinsam mit Wolfgang Niedecken feierte das offizielle Jugendjazzorchester der Bundesrepublik Deutschland im Jahr 2018 seinen 30. Geburtstag. Junge improvisationsbereite Musikerinnen und Musiker trafen auf den großen deutschen Liedermacher. Frische traf auf Reife, Erfahrung traf auf Abenteuerlust. Wolfgang Niedecken hat sich politisch immer auf der Höhe seiner Zeit gezeigt. Es war spannend zu erleben, wie er mit dem Bundesjazzorchester interagierte. Alte Klassiker aus Niedeckens Repertoire erklangen in neuem Gewand, gewürzt mit relevanten Aussagen zur Lage unserer Republik.
Mike Herting, geboren in Köln, studierte an der Hochschule für Musik und Tanz Köln Klavier und Komposition. Schon früh leitete er seine eigenen Bands und machte sich mit der Avantgardeband „Härte 10“ einen Namen. Im Auftrag des Goethe-Instituts reiste er mit der Formation nach Brasilien und fungierte als musikalischer Botschafter 1988 bei der Olympiade in Seoul. In den 80er Jahren profilierte er sich als gefragter Musiker bei Peter Herbolzheimer, der WDR Big Band, der Paul Kuhn Bigband und begann seine langjährige Zusammenarbeit mit dem Altsaxophonisten Charlie Mariano. Zur gleichen Zeit begannen Hertings Tätigkeiten als Produzent. Er war u.a. verantwortlich für den Welthit „New York, Rio, Tokyo“ sowie für den Erfolg der Formation Fritz Brause „Shilly Shally“. Senta Berger, Ulrich Tukur, Purple Schulz, Jürgen Zeltinger und Charlie Mariano vertrauten sich ebenfalls seiner künstlerischen Obhut an. Er veröffentlichte mehrere Solo-CDs und schrieb viele Filmmusiken. Herting ist regelmäßig als Gastdirigent der WDR Big Band und des WDR-Rundfunkorchesters tätig. Er arrangiert und komponiert u.a. für HR- und WDR Big Band. In seinem Projekt GlobalMusicOrchestra inszeniert er seit Jahrzehnten transkulturelle Begegnungen auf höchstem Niveau. Seit mehreren Jahren arbeitet Herting auch immer wieder mit dem Bundesjazzorchester zusammen, zuletzt als Leiter von Konzertreisen nach Senegal und Guinea-Bissau im Jahr 2013 sowie nach Indien in den Jahren 2011 und 2016.
Das Bundesjazzorchester © Christian Debus
1988 von Peter Herbolzheimer gegründet gilt das Bundesjazzorchester heute als ausgezeichnete Talentschmiede für zukünftige Jazzmusikerinnen und -musiker. Die jungen Talente in ihrer musikalischen, künstlerischen und persönlichen Entwicklung für in der Regel zwei Jahre zu begleiten, gehört zu den wesentlichen Aufgaben dieses Förderprojekts. Die Mitgliedschaft im Bundesjazzorchester wurde und wird als große Auszeichnung verstanden und ist nur über ein Vorspiel zu erreichen. Jährlich gehen rund 200 Bewerbungen beim Deutschen Musikrat ein. Alle Bewerber werden zum Vorspiel eingeladen, das drei bis vier Tage dauert. Nur rund 35 junge Musikerinnen und Musiker schaffen es, für die Dauer von zwei Jahren in die Förderung des Projekts aufgenommen zu werden.
Das Ensemble, dessen Mitglieder zwischen 16 und 24 Jahre alt sind, erhielt 1997 den Deutschen Musikpreis, 2010 den Jazzpreis des Westdeutschen Rundfunks und 2012 einen ECHO Jazz. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, die Gesellschaft zur Verwertung von Leistungsschutzrechten (GVL), die Daimler AG, die Microtech Gefell GmbH und der Westdeutsche Rundfunk teilen sich die Förderung des Projekts. Das Bundesjazzorchester ist seit 2010 Patenorchester der WDR Big Band. Seit 2014 bzw. 2016 besteht eine Kooperation mit dem National Youth Jazz Orchestra (England) sowie dem Nationaal Jeugd Jazz Orkest (Niederlande).
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